„I wish to die
in spring, beneath
the cherry blossoms,
while the springtime moon
is full“
–Saigyo (1190).
Hinter diesen Todesgedichten verbirgt sich Japans tiefes, kulturelles Verständnis von dem Tod, welches mit seinem Kanji死 verewigt wurde. Es liegt eine lange Geschichte vor, die sich auch mit den sogenannten „Jisei“ befasst, Todesgedichte, die von gebildeten Menschen kurz vor ihrem Tod verfasst wurden. Ein „Abschiedsgedicht vom Leben“ wurde laut Überlieferungen bereits 686 n. Chr. verfasst.
Ein Jisei bemüht sich, den Leser mit den Gedanken des Dichters zu verbinden, so wie sie am Ende auftauchen. Der Dichter versucht, unsere dualistischen Denkweisen aufzuheben, die Trennung zwischen Schönheit und Hässlichkeit, Leben und Tod, Zukunft und Gegenwart.
Die Bilder, die zur Darstellung von Leben und Tod verwendet wurden, veränderten sich im Laufe der Zeit. Die frühen Gedichte verwendeten Blumen, wie die Kirschblüte, um die vergängliche Welt darzustellen. Spätere Gedichte, insbesondere die der Samurai, fügten andere Bilder aus der Natur hinzu.
Im Japanischen kann ein und dasselbe Wort je nach Kontext mehrere Bedeutungen haben. Viele Dichter nutzen dies zu ihrem Vorteil, um mehrere Bedeutungsebenen aufzubauen. Bei ausländischen Übersetzungen kommt dieser Aspekt des Japanischen zu kurz.
„There is no death; there is no life.Indeed, the skies are cloudless
And the river waters clear.“
–Toshimoto, Taiheiki (Chronicle of Grand Pacification).
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