"Die Geduld nicht verlieren, auch wenn es unmöglich scheint, das ist Geduld."
Die japanische Kunst der Bonsai Zucht benötigt viele Jahre, bis ein Baum in der gewünschten Form und Größe herangezogen ist.
Sie beginnt traditionell mit der Auswahl des Saatgutes, um das Bäumchen schon vom ersten Keimen an in die richtige Form zu bringen. Wer bald Ergebnisse wünscht, kann einen schnell wachsenden Baum verwenden. Dazu werden regelmäßig die Wurzeln, Äste und Knospen beschnitten, damit der Baum nicht in seiner normalen Größe, sondern als Miniaturausgabe wächst. Die Kunst bei der Pflege von Bonsai ist es, dabei eine möglichst natürliche Form zu erhalten.
Jungpflanzen haben einen weichen Stamm, der sich anfangs noch gut biegen lässt. Sie wird mit Bindedraht, hölzernen Leisten und viel Geduld nach und nach zu einem echten Bonsai geformt. Das Blatt wird mit der Zeit kleiner, wenn der Baum weniger Nährstoffe erhält. Die Erde für die Pflanze darf daher nicht zu nährstoffreich sein, damit sie nicht zu stark wächst und sich das Blatt proportional klein entwickelt.
Trotzdem darf der Baum nicht verkümmern. Das erfordert eine Menge Fingerspitzengefühl, um genau die richtige Balance zu finden. Viele Bonsais überwintern im Kalthaus. Durch einen möglichst natürlichen Jahreswechsel gedeihen sie einfach besser.
Wird ein Bonsai vergessen und nicht mehr gepflegt, wächst er nach einiger Zeit einfach ganz normal weiter und wird unter guten Bedingungen so groß wie seine Brüder im Wald.
„Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.“
- Konfuzius (551 - 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph